Auswahl SG Sontra - Auswahl 1. FC Köln 2:17

 

SG Sontra: Christoph Lieberum (1. HZ), Reiner Petrasch, Josef Sturm (beide 2. HZ) - Sven Knapp, Bernd Fuchs, Maik Dzialas, Gunther Hilmes,

Dirk Schade, Torsten Krause, Mario Rossa, Eric Dürholt, Lars Kirchner, Holger Dietel, Patrick Höhn, Murat Baloglu, Michael Klöpfel, Mike Schiffer, Antonio Vella, Heinrich Würfel, Mario Buchenau, Rayk Wiegand, Stefan Hollstein.

 

1. FC Köln: Daniel Schwabke (80. Julian Möller) - Carsten Cullmann, Alex Voigt, Steffen Herzberger, Tomasz Zdebel, Stephan Engels,

Holger Gaißmayer, Matthias Scherz, Christian Springer, Sven Demandt, Thomas Cichon, Oliver Westerbeek, Marco Weller, Massimo Cannizzaro, Christian Schlösser.

Schiedsrichter: Anton Döring (1. HZ), Georg Blaschzok (2. HZ).

 

Tore: 0:1 Voigt (5.), 0:2/0:6/1:16 Scherz (12./30./80.), 0:3/0:4/0:5/0:7/0:8/0:9/0:12/1:13/1:15 Gaißmayer (15./16./24./35./48./50./57./67./75.),

0:10 Cannizzaro (52.), 0:11 Schlösser (53.), 1:12 Dürholt (65.), 1:14 Weller (69.), 2:16 M. Buchenau (83.), 2:17 Springer (88.).

 

19 Tore und nimmermüde Ex-Profis des 1. FC Köln haben die Zuschauer zum Auftakt der 100-Jahr-Feier der SG Sontra am Donnerstag gesehen.

17:2 wurde die Sontra-Auswahl besiegt.

Dass der kurze, aber heftige Platzregen fünf Minuten nach dem Abpfiff des Legendenspiels in Sontra eingesetzt ist,

das war das I-Tüpfelchen auf einem ereignisreichen wie unvergesslichen Tag für die SG Sontra.

„Es war große Klasse heute und hat richtig Spaß gemacht, bis eben war das Wetter ja auch noch spitze“, sagt Wilfried Schlund vom Vorstand des Jubilars,

der eine torhungrige Traditionsmannschaft des 1. FC Köln zu Gast hatte.

Die Kölner reisten mit 15 namhaften Ex-Profis an und – das ist bei prominenten Gästen nicht immer der Fall – alle Angekündigten waren dabei.

Sogar Bernd Cullmann (69) reiste als Betreuer mit nach Sontra,

der als junger Spieler schon beim Sontraer „Jahrhundertspiel“ mit den Kölner Stars um Wolfgang Overath zu Gast war,

sich an die Partie von 1971 aber nicht mehr erinnerte. „Das ist so lange her und wir haben ja immer mal in der Gegend um Grünberg Testspiele gehabt,

wenn wir dort unser Trainingslager aufgeschlagen haben“, so der Weltmeister von 1974, „aber heute hat hier alles perfekt geklappt.

Es hat Spaß gemacht und die Leute haben viele Tore gesehen. Das soll auch so sein. Ein 1:1 wäre für die Fans ja nicht so schön gewesen.“

Tore satt gab es tatsächlich zu sehen. 19 an der Zahl, davon 17 für den Gast, der von Beginn an Ball und Gegner laufen ließ und sich viele Chancen erarbeitete.

Welch harter Brocken auf die Gastgeber zukommen würde, das war schon beim Warmmachen zu erahnen.

Die Domstädter wirkten, egal in welchem Alter, drahtig, fit und durchtrainiert.

Trotz mitunter grauer Haare.

Holger Gaißmayer, der den 1. FC Mitte der 1990er Jahre vor dem Abstieg rettete: „Ich gehe regelmäßig laufen und mache Krafttraining.

Das ist auch wichtig, dass man sich nicht verletzt, weil ich ja nicht mehr ganz so oft vor den Ball trete.

Und ich bin ja schließlich auch schon weit über 40.“

Einzig der frühere Kapitän und Abwehrchef Thomas Cichon wirkte nicht mehr ganz so athletisch.

Ganz so fit musste er am Donnerstag auch nicht sein. „Ja, ich hatte wirklich nicht so viel zu tun,

aber es war trotzdem super hier und es macht immer Spaß mit den Jungs zu kicken“, sagte er.

Die Geschichte des Spiels ist recht schnell erzählt, da einseitig.

Jedoch waren es neben dem gut aufgelegten Gegner auch eigene Szenen der SGS, die bei den Fans für großen Applaus sorgten.

So natürlich bei den beiden Treffern der Gastgeber.

Nach etwas mehr als einer Stunde stand Eric Dürholt plötzlich frei vor dem Tor, lupfte den Ball über den Torhüter und ließ sich feiern.

Das Minimalziel war damit erreicht. Sontras Werner Gerlach sagte bereits zur Halbzeit: „Ein Tor zu schießen, das ist unser Ziel.“

Und Mario Buchenau ließ sogar noch ein zweites folgen.

In der 83. Minute zeigte SGS-Urgestein und Triebfeder Georg „Paule“ Blaschzok, der in der Pause Anton Döring als Schiedsrichter ablöste – beide hatten das Geschehen bestens im Griff – auf den Elfmeterpunkt.

Und Buchenau traf eiskalt gegen Julian Möller aus Sontra, der großer Köln-Fan ist und zum Spielende beim FC ins Tor durfte.

Somit mussten die Ex-Profis auch keine Gastgeschenke verteilen.

„Sonst, wenn wir hoch führen und auch zu Null, machen wir das kurz vor Schluss immer mal.

Der Gasteber soll dann seinen Ehrentreffer bekommen“, sagt Gaißmayer nach der Partie, in der der erste Treffer bereits nach fünf Minuten erzielt wurde,

als Mittelfeldspieler Alexander Voigt eine Flanke über den Spann rutschte und sich ins Tor von Christoph Lieberum senkte.

Danach spielte Köln nach Belieben, traf immer wieder nach individuellen Fehlern der SGS,

tanzte die Abwehr reihenweise aus und vor allem Rechtsaußen Matthias Scherz, Stoßstürmer Holger Gaißmayer, Spielmacher Stephan Engels und Mittelfeldläufer Steffen Herzberger waren den Sontraern auch gedanklich stets einen Schritt voraus.

„Wenn zum Beispiel der Scherz angetreten ist, da kam von uns natürlich keiner hinterher“, sagte Wilfried Schlund nach dem Spiel,

das Köln 17:2 gewann und Holger Gaißmayer mit neun Toren, davon die meisten von Scherz vorbereitet, der auffälligste Spieler wurde.

Mit welcher Leichtigkeit sie spielten, wie der Ball am Fuß klebte – das alles bewies die oft zitierte „alte Klasse.“

Zur Pause stand es 0:7, Gaißmayer hatte da schon vier seiner neun Treffer erzielt. „Wenn ich die Chance habe, dann versuche ich immer den Ball reinzumachen.

Egal, ob früher in der Bundesliga, beim Training oder wie heute beim Jubiläum. Das ist in mir drin.“

Matthias Scherz sagte zum Spiel: „Das hat richtig Spaß gemacht und ist in jedem Fall besser als zum Beispiel Ausdauerläufe zu machen, um fit zu bleiben.

Aber man muss auch sagen, dass wir heute viel Platz hatten und gut kombinieren konnten.“

 

 

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